1660 hatte der Schneeberger Johann Steinherr die biblischen Szenen aus dem Neuen und Alten Testament sowie Portraits von Heiligen und Propheten gemalt. 220 Jahre später wurde die Decke, dem damaligen modernen Verständnis folgend, überputzt. Seit dem war zwar die Existenz des Gemäldes überliefert, aber da es nicht sichtbar war, war es nicht gegenwärtig. 1970 wurden beim Orgelumbau zwar Teile des Gemäldes entdeckt, aber es bestand kein Anlass etwas zu unternehmen. Bei Arbeiten am Glockenturm wurden im Jahre 2000 Teile des Gemäldes sichtbar. Ein Bild wurde ausgebaut und eine Art Proberestauration unterworfen. Der Überzeugungskraft von Pfarrer Tilo Kirchhoff, dem Vorgänger von Pfarrer Reißmann ist es zu verdanken, das die gesamte Decke restauriert wurde. Viele Holztafeln waren stark angegriffen. Die Restaurierung jedes einzelnen Bildes hat ca. 3000 EUR gekostet. Dank zahlreicher Förderung und Spenden wurde gegenwärtig die Endmontage der Decke abgeschlossen. Damit hat Zschorlau eine echte Rarität zu bieten.
Die Arbeiten übernahm eine Restauratorengemeinschaft, da für einen Restaurator das Werk zu umfangreich geworden wäre, gerade deshalb, da es sich im Sinne des Denkmalschutzes ist, die Bilder zu übermalen. Die Restauratorengemeinschaft bestand aus den Restauratoren Taubert und Stenzel aus Dresden, Melke aus Plauen und Blauhut aus Mülsen. Es geht eher darum, die Bilder so darzustellen, wie sie um 1880 waren, bzw. wie sie auch die Zeit unter der Einwirkung des Putzes überstanden haben. Deshalb konnten auch einige Bilder nicht 100% wieder hergestellt werden. Das Zusammen stellen der 58 Deckenbilder war ein echtes Puzzlespiel. Das Ergebnis hat jedoch auch Skeptiker überzeugt.