Wussten Sie schon, dass die Zschorlauer Kirche in nur einem Jahr errichtet wurde?
1652 wurde an und um das zu klein gewordene, alte und baufällige Gotteshaus unsere Kirche gebaut. Gottesdienst konnte so während der gesamten Bauzeit, bis auf einen Sonntag, weiter gefeiert werden.
Wussten Sie schon, dass das Richtfest zum Turm am 19. Juli 1653 gefeiert wurde?
Abends um 6 Uhr dieses Tages leuchtete eine durch einen Blitzschlag entzündete Fichte auf dem Steinberg als Fackel dazu. Der Kirchturm selbst steht auf einem Gewölbe über der Sakristei und ist 27 Meter hoch.
Wussten Sie schon, dass sich in unserer Kirche eine bemalte Holzdecke befindet?
Der Kirchenbau wurde 1660 mit dem Anbringen einer bemalten Decke abgeschlossen.
Diese Bilderbibel hat eine höchst wechsel- und regelrecht leidvolle Geschichte hinter sich. 1880 nämlich wurde sie dem Zeitgeschmack geopfert, auseinander gebaut und als Schalung für eine verputzte Decke wiederverwendet. So schien sie ein für allemal verloren. Wenn da nicht bei Turmsanierungsarbeiten im Jahr 2000 wieder bunte Deckenbretter zum Vorschein gekommen wären, in einer Nacht- und Nebelaktion der gesamte Deckenputz entfernt und das vorhandene Material einer gründlichen Untersuchung unterzogen worden wäre. Und so hat in den Jahren 2002 bis 2004 eine Restauratorenwerkstatt sich der einzelnen Bretter angenommen, das Zusammengehörende verleimt und die Bilder so retuschiert, dass wir nunmehr wieder über eine prächtige bunte Bilderdecke aus dem Jahr 1660 verfügen. Die Restaurierungskosten von ca. 150.000 EUR wurden größtenteils durch Spenden aufgebracht.
Wussten Sie schon, dass in den Jahren 1653, 1692 und 1698 je eine Glocke angeschafft wurde?
Die 1698 gegossene Glocke musste 1865 umgegossen werden, da sie gesprungen war. Die mittlere Glocke trug die Aufschrift: „Gott segne und erhalte Zschorlau“. Die nach dem 1. Weltkrieg eingebauten Stahlglocken erwiesen sich Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts als so kaputt, dass die Zschorlauer Kirche inzwischen über ein neues Bronzegeläut verfügt.
Wussten Sie schon, dass unser Taufstein im Jahre 1734 gestiftet wurde?
Dieser Taufstein wurde aus vier verschiedenen Sorten des Wildenfelser Marmors hergestellt.
Wussten Sie schon, dass seit 1888 unsere Turmuhr die Uhrzeit anzeigt?
Diese Turmuhr wurde von der Firma Zachariä in Leipzig gebaut. Ohne Aufziehen funktioniert sie 36 Stunden lang. Im Laufe der letzten Jahre wurde manches an unserer Kirche erneuert und angebaut. Zuletzt erfolgte die Aufarbeitung des historischen Gestühls von 1880. Dabei wurden schadhafte Holzteile ausgetauscht, die Lehnen zum bequemeren Sitzen leicht geneigt, die Sitzbankfläche vergrößert und eine bessere Beinfreiheit geschaffen. Die Gemeinde hat hierfür ca. 20.000 EUR gesammelt!
2006 erfolgte der Einbau eines neuen Altars mit integriertem Kanzelkorb, der dem nach der Deckenrestaurierung neuen Erscheinungsbild des Kircheninneren Rechnung trägt und die spätgotischen Figuren einer Kreuzigungsgruppe mit aufnehmen wird.
Zum Schluss: In alten Bauberichten zu unserer Kirche findet sich oft der Hinweis, dass der Bau entsprechend der vorhandenen Mittel vorangetrieben werden konnte. Auch wird von einzelnen Stiftungen und Spenden berichtet, die den Erhalt und die Ausgestaltung der Kirche sicherten. Das ist auch in unseren Tagen nicht anders. Sie können entscheiden, in welchem Maße unser Kirchengebäude erhalten werden kann.
Die Sankt Johanniskirche Albernau im Kirchenbezirk Aue wurde in der kurzen Bauzeit von eineinhalb Jahren in den Jahren 1896 bis 1897 errichtet und am 20. September 1897 feierlich geweiht. Dieses Gotteshaus erhielt schon damals eine schlichte aber schöne Gestaltung.
Betritt man die Kirche, wandert der Blick durch den Mittelgang nach vorn zum Altar und den schön gestalteten Altarfenstern. Hinter dem großen holzgeschnitzten Altarkruzifix erblickt man ein Osterfenster, auf dem der auferstandene Christus uns entgegentritt. Im linken Altarfenster ist Mose als Vertreter des alten Bundes und im rechten Johannes, der Täufer mit dem Lamm dargestellt.
Die Wände rechts und links des Altarraumes sind mit Rosettenfenstern geschmückt, die die Abendmahlselemente mit den Stiftungsworten zeigen. Und von der Holzdecke des Altarraumes blickt das Gottesauge herab, das mit einem Strahlenkranz umgeben ist. Die Kanzel an der rechten Seite zieren die vier Evangelisten.
In den Jahren 1996 bis 2004 wurde die ganze Kirche außen und innen sorgfältig renoviert und erhielt im Innenraum die ursprüngliche Farbgestaltung zurück. Auch die beiden Bilder am großen Bogen zum Altarraum wurden wieder freigelegt und restauriert. Sie zeigen die Christussymbole: rechts das Lamm Gottes und links den Löwen aus Juda, der überwunden hat - Christus, sein Opfer und sein Sieg über Sünde und Tod ermöglichen uns den Zugang zum Himmel. Über dem Hauptportal ist von außen auf einer Sandsteintafel das Bibelwort zu lesen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen (Offb 21,3).
Im Jahr 2003 erhielt die Kirche ein neues Geläut aus drei Bronzeglocken, die die Menschen zum Gebet und zum Gottesdienst rufen. Bis heute können wir spüren und sehen, wie den Besuchern durch die Gestaltung dieses Gotteshauses die Gegenwart und Zuwendung Gottes bezeugt wird. Diese feiern wir miteinander in jedem Gottesdienst. Wir loben unsern Gott, hören auf sein Wort und erbitten uns in Freud und Leid seine Ermutigung und Hilfe. Auch die vielen Nöte unserer Zeit und Welt können wir hier vor Gott bringen.
Pfr. Eberhardt Schmoldt, Albernau
Die kleine lutherische Kirche zu Burkhardtsgrün hat eine besondere Geschichte
Das Dorf Burkhardtsgrün wurde von Anfang an kirchlich von Zschorlau mit betreut und versorgt und hatte nie eine eigene Kirche. Über Jahrhunderte mussten die Burkhardtsgrüner sonntags zur Zschorlauer Kirche wandern, wenn sie an den Gottesdiensten teilnehmen wollten. Ende des 19. Jahrhunderts entstand neues geistliches Leben im Dorf. Ein Kirchschul-lehrer begann in der damaligen Schule monatliche Bibelstunden zu halten. Auch in einigen Häusern trafen sich Menschen zu Bibel- und Gebetsstunden, die von der Landeskirchliche Gemeinschaft gehalten wurden. Außerdem hatte sich von Zschorlau her auch eine kleine methodistische Gemeinde gebildet, die 1925 eine Kapelle an der Albernauer Straße baute und neben regelmäßigen Gottesdiensten sonntags auch mit der Sammlung der Kinder zur
"Sonntagsschule" begann.
Jahrzehntelang bemühte sich auch die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Zschorlau darum, eigene Räume für kirchliche Veranstaltungen in Burkhardtsgrün zu bekommen, da diese sonst nur in den Räumen der Schule stattfinden konnten. 1951/52 wurde der Bau einer Kirchenbaracke mit Hilfe des Evangelischen Hilfswerkes Radebeul geplant. Eine Holzkirche, gespendet von der ev.-luth. Kirche Finnlands, traf im März 1953 per Güterzug in Blauenthal ein. Doch die
Bauteile entzündeten sich durch Funkenflug der Lokomotive und verbrannten. Trotzdem gab man nicht auf. Und im Kirchenvorstand wurde beschlossen, eine kleine massive Kirche in Burkhardtsgrün zu errichten. Das war in der damaligen Zeit ein kühner Plan, gestand doch die damalige atheistische Staatsideologie in der DDR der Kirche keine Zukunft mehr zu und versuchte alles, um christlich-kirchliches Leben zu behindern. Doch man brauchte eine neue Aufbahrungshalle für den Friedhof, da die Verstorbenen bis dahin in den Häusern aufgebahrt und von da zum Friedhof zur Beerdigung gebracht wurden.
Entschlossen fuhren im Februar 1954 drei Mitglieder des Kirchenvorstandes Zschorlau nach Berlin, um bei dem damaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten der DDR Otto Nuschke die Freigabe des fehlenden Bauholzes zu erwirken. Als sie im entsprechenden Ministerium abgewiesen wurden, besuchten sie Dr. Nuschke in seiner Wohnung. Im persönlichen Gespräch erhielten sie von ihm die Zusage, dass das benötigte Bauholz rechtzeitig angewiesen würde. Damit stand einer Baugenehmigung für die Kirche mit integrierter Aufbahrungshalle nichts mehr im Wege. Am 17.06.1954 wurde mit dem Bau auf dem Grundstück von Robert Förster am Friedhof Burkhardtsgrün begonnen. Und unterstützt von vielen freiwilligen Helfern konnte der Bau schnell vollendet werden. Bereits im Oktober 1954 - zum Zschorlauer Kirchweihfest - fand die feierliche Kirchweihe durch Superintendent Jahn und Pfarrer Fröhlich von Zschorlau statt. Fast alle Bewohner des Dorfes nahmen dankbar daran Anteil.
Die kleine Kirche wurde nun der Mittelpunkt des kirchlichen Lebens, in der bis heute die sonntäglichen Gottesdienste wöchentlich im Wechsel mit den Gemeinschaftsstunden der Landeskirchlichen Gemeinschaft sowie weitere Gemeindeveranstaltungen regelmäßig stattfinden. Über die Jahre waren es treue Kirchgemeindeglieder, die sich für die Erhaltung ihrer Kirche einsetzten und bereit waren, christliches Leben am Ort auch gemeinsam mit der methodistischen Gemeinde sowie der in der 90er Jahren neu errichteten HerrBerge - einer sozialdiakonischen Einrichtung der evang.-freikirchlichen Gemeinden - zu gestalten.
Nach der politischen Wende 1990 wurde die Kirche mit einer neuen Gasheizung, Toiletten und einer kleinen Küche modernisiert. In den Jahren 2007 bis 2010 wurde der Gottesdienstraum innen nach einem von der Firma Tuffner aus Weißbach erstellten Raumkonzept völlig neu gestaltet. Die Altarfenster erhielten für den gottesdienstlichen Zweck eine besondere Glasgestaltung. Sie bilden mit dem neuen Altartisch, Predigtpult und Taufstein sowie dem neu gelegten Parkettfußboden eine Einheit.
Das alte schlichte Holzlattenkreuz, das von Anfang an über dem Altar der Kirche hing, wurde erhalten und gestalterisch hervorgehoben. Auch die zweiflügelige Eingangstür zur Kirche konnte erneuert und in originalgerechter Gestaltung wieder hergerichtet werden. So steht die Burkhardtsgrüner Kirche bis heute als Gotteshaus allen offen, die sich in Freud und Leid hier versammeln, um die Hilfe, den Trost und die Wegweisung Gottes für ihr Leben zu hören und seine Nähe zu erfahren.